Nun habe ich das
Rentenalter erreicht und hoffentlich mehr Zeit für
diese Homepage.
Ich arbeitete bis zur
Rente nach mehreren Stationen zuletzt als Fachreferentin
für betriebs- und technisches Regelwerk noch immer in einem Betrieb der
DB AG, der DB Bahnbau Gruppe (vormals
Gleisbaubetrieb Magdeburg zu Reichsbahnzeiten).
In so einem Betrieb der damaligen Deutschen
Reichsbahn habe ich vor vielen Jahren im Gleisbau
als Baumaschinist angefangen und habe später an der
damaligen Hochschule für Verkehrswesen in Dresden
studiert. Durch meine Transition musste ich zwar die
direkte Arbeit am bzw. im Gleis und das Montageleben
aufgeben, doch auch meine weitere Tätigkeit
gestaltete sich interessant und abwechslungsreich.
In verschiedenen
Situationen mit einigen Kollegen war es durch meinen
Identitätswechsel zwar nicht immer leicht, aber ich
habe mich dann daran so gut wie
möglich gewöhnt. Das ist eine lange Geschichte von
Inakzeptanz und Menschenverachtung, die allerdings
üblicherweise nur bei Außenstehenden entsteht,
welche ihre eigene sexuelle Identität gefährdet
sehen, bzw. wenn bisherige heteronormative
Grundregeln ins Wanken geraten.
Seit meinem Coming-out bin ich
immer offen mit meiner transsexuellen Prägung
umgegangen und mache auch heute keinen Hehl aus
meiner transsexuellen Vergangenheit. Nur durch
offenes Umgehen mit dieser Thematik kann den
Menschen die Scheu bzw. die Unwissenheit darüber
genommen werden. Ich habe mein
Geschlecht gewechselt und es nicht bereut. Heute
lebe ich glücklicher als je zuvor. Ist eigentlich
keine große Sache, aber in unserer immer mehr
verblödenden Gesellschaft des 21. Jahrhunderts noch längst kein Grund für Akzeptanz und
Integration. Gerade die transphoben, aber auch
homophoben Mitmenschen nehmen für sich in Anspruch,
dass sie so wie sie sind geachtet werden, ohne dies
auch allen anderen Menschen zu zu stehen.
In meiner Freizeit – wenn ich
nicht gerade Fotos für diese Seite mache oder
entsprechende Informationen zur Heimatgeschichte
sammle – beschäftige ich mich weiter mit der
Eisenbahn, im Modell, wie auch der großen. Mein Hobby
Modelleisenbahn führte mich damals zum Beruf und der
Bahn bin ich bis heute treu geblieben. Nach dem
Ausschluss aus dem Brandenburger Modellbahn-Freunde
e.V. 2008 wegen meines Identitätswechsels nimmt dieses
Hobby allerdings nicht mehr den Stellengrad wie damals
ein, ich befasse mich aber noch
immer damit. Deshalb hatte ich mich nach
langem Überlegen auch überreden lassen, wieder in
einem Verein mit zu arbeiten. Diesmal ging es um die große
Eisenbahn in 1:1 und
hieß Bahnhof Ketzin und funktionierte in Echtzeit.
Das ist aber nun auch schon
wieder Geschichte, wegen nicht mehr akzeptabler
Verhältnisse.
Trotzdem, über
Langeweile kann ich mich sicherlich als Rentnerin nicht beklagen!
Anfang 2024 hat mich ein schwerer
Schicksalsschlag getroffen und mir meine über alles
geliebte Frau Astrid genommen. Derzeit fühlt sich mein
Leben leer und sinnlos an. Ich hoffe, dass ich
wieder Boden unter den Füßen finden werde.
Vers. 3.4.1. vom 23.02.2024
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