Verkehrsarchiv - Es war einmal
Besuch im Kirnitzschtal in der Sächsischen
Schweiz
zu DDR-Zeiten
Die Kirnitzschtalbahn ist auch heute noch einer der
kleinsten Straßenbahnbetriebe Deutschlands. Von Bad Schandau aus führt
ihre Strecke seit 1898 durch
das malerische Kirnitzschtal in der hinteren
Sächsische Schweiz bis zum Lichtenhainer Wasserfall.
Geschaffen durch das gleichnamige
Flüsschen gehört es zu den schönsten Tälern
Sachsens. Gelegen im Nationalpark Sächsische
Schweiz ist die meterspurige Bahn die einzige, die
als Straßenbahn in Deutschland in einen Nationalpark
einfährt. Die elektrisch betriebene Bahn bezieht
zudem ihren benötigten elektrischen Strom zu ca. 30
% aus Sonnenstrom, den sie aus der 1994
installierten hauseigenen Photovoltaikanlage auf dem
Dach der Fahrzeughalle bezieht.
Sie befördert seit je her Wanderer, Touristen und
Kurgäste zu ihren Zielen. Auf etwa 8 Kilometern
Länge begleitet die Straßenbahn das Flüsschen Kirnitzsch
auf seinem Lauf durch die bizarre Felsenwelt des
Elbsandsteingebirges. Von allen neun Haltestellen
führen Wanderwege zu idyllischen Plätzen und
malerischen Aussichten . Viele Gaststätten entlang
der Strecke laden Wanderer zum
Verweilen ein.
Wie früher drängelt sich der Schaffner mit seiner
Schaffnertasche und dem Galoppwechsler durch die
besetzten Wagen. Selbst die Fahrscheine haben die
Anmutung, als stammen sie noch aus jener Zeit und
sind so eine schöne Erinnerung an die Fahrt mit der
Kirnitzschtalbahn.
Im Kirnitzschtal wird der
eingleisige Straßenbahnbetrieb ohne Ampeln über zwei
Ausweichen zum Kreuzen der Züge durchgeführt. In den
nächsten Abschnitt darf nur mit dem entsprechenden
Signalstab, einfache Holzstäbe mit entsprechenden
Einkerbungen und Farben, den der Fahrer vom
entgegenkommenden Zug übernimmt, eingefahren werden,
wie damals auch schon. Die Gesamtstrecke der Kirnitzschtalbahn
ist in drei Streckenabschnitte unterteilt, die nur
derjenige befahren darf, der den dazugehörigen
Signalstab in der Hand hält. Ganz einfach. Und es
funktioniert unfallfrei.
(Zu ausgewählten Terminen im
Sommerhalbjahr oder auf Bestellung kommen heute auf der
Kirnitzschtalbahn als besonderes Angebot die
historischen, holzbestuhlten oder ledergepolsterten
Museumswagen aus den 20er und 30er Jahren des
vorigen Jahrhunderts zum Einsatz.)
Alle Fotos © H. M. Waßerroth (CC BY-NC-ND 3.0 de)
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Aufnahmen vom September 1978

Die neue Endhaltestelle
Bad Schandau Kurpark in der Kirnitzschtalstraße, im
Vordergrund die alten Gleise weiter in die Stadt
hinein bis zum Zentrum. Dort wurde die Bahn wegen
der Rangierarbeiten beim Umsetzen der Triebwagen son
in DDR-Zeiten zum Hindernis.

Die Gleise der eingleisigen Strecke liegen
durchweg von Bad Schandau aus gesehen auf der
rechten Seite in Straßenrandlage der
Kirnitzschtalstraße

Hier ist TW 5 (5II)
auf der Fahrt nach Bad Schandau

Die Seitenlage der
Straßenbahngleise war und ist für die Touristen
oft gewöhnungsbedürftig

Blick von oben auf die
Endhaltestelle Lichtenhainer
Wasserfall mit einfahrenden Straßenbahnzug
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Aufnahmen vom Juni 1979

Endhaltestelle Bad
Schandau Kurpark

Triebwagen 8 (8II),
ein ehemaliger Triebwagen der inzwischen
stillgelegten Lockwitztalbahn, an der Endhaltestelle
Bad Schandau Kurpark


Ein Zug mit TW 6 (6II)
in Richtung Lichtenhainer Wasserfall
auf der Kirnitzschtalstraße

TW 8 (8II)
fährt mit seinem Zug Richtung Lichtenhainer
Wasserfall, die Kirnitzschtalstraße bestand damals
historisch vollkommen aus Mosaikpflaster

Fahrzeughalle der Kirnitzschtalbahn, rechts der
MAN-Triebwagen 5 (5II)
von 1928

Blick ins Innere der Fahrzeughalle, der TW 5 (5III)
links kam 1977 ebenfalls von der Lockwitztalbahn

In der Fahrzeughalle stand dieser TW der
Lockwitztalbahn und wartete auf sein Schicksal

In einem seitlichen Anbau der Fahrzeughalle
stand der Schienenschleifwagen, er kam 1977 von
Dresden


Ein Zug mit TW 6 (6II)
vom Lichtenhainer Wasserfall nach Bad Schandau fährt
am Betriebshof vorbei

Umsetzten an der Endhaltestelle Lichtenhainer Wasserfall

Der Zug mit TW 6 (6II)
mit BW 11 und 12 verlässt die Endhaltestelle Lichtenhainer Wasserfall

Vorbei an der Gaststätte Lichtenhainer Wasserfall
geht es zurück nach Bad Schandau

(Als Sonderfahrt kam) TW 5 (5II),
hinten und TW 5 (5III),
vorn vor der Gaststätte Lichtenhainer Wasserfall
beim Umrangieren

Wagen 5 am Lichtenhainer Wasserfall.
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Vers. 2.0.0. vom 14.06.2020
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