Die Schleppzugschleuse
in der Krakauer Vorstadt
Foto: unbekannt
Luftbildaufnahme der Schleuse Brandenburg
einschließlich der Vorhäfen und der Anschlussstrecke an den
Silokanal,
Quelle:
Wasserstraßen-Neubauamt Berlin
Unsere Schleppzugschleuse in Brandenburg
an der Havel ist die
größere, aber auch jüngere Schwester der heute als
Doppelschleuse bezeichneten Vorstadtschleuse. Ursprünglich
waren es zwei unterschiedliche Schleusen die zeitlich
nacheinander nebeneinander erbaut wurden, wobei die
Schleppzugschleuse jüngeren Datums ist und die größere
Schleusenkammer besitzt. Sie liegt südlich neben der 'alten'
Vorstadtschleuse. Beide Schleusen gelten heute als ein
Schleusenkomplex und werden durch einen zentralen
Steuerstand auf dem Mitteldamm fernbedient.
Die 'alte' Vorstadtschleuse wurde
von 1881 bis 1883 als Kammerschleuse —
in der heutigen Anlage der Vorgänger der Nordkammer
— erbaut. Sie hatte eine
Kammerlänge von 67 m und eine Kammerbreite von 16,60 m bei
einer Torweite von 9,60 m. Sie besaß an den Häuptern
hölzerne Stemmtore. Durch die größeren Abmessungen konnten
nun auch Plauermaß-Kähne (65 m x 8 m Größe) geschleust
werden, was wegen der geringeren Weiten in der als
Kesselschleuse ausgeführten Stadtschleuse vor dem Steintor
nicht möglich war.
Nach dem Gesetz vom 04.08.1904, "Die
Verbesserung der Vorflut- und Schifffahrtverhältnisse in der
unteren Havel" und darauf der Bereitstellung umfangreicher
Geldmittel, fiel der Entschluss zum Bau einer
leistungsfähigen Schleusenanlage südlich neben der bereits
bestehenden Schleuse in der Brandenburger Krakauer Vorstadt.
Der Standort ergab sich in Verbindung mit dem Bau des
Silokanals, dessen Mündung in den Beetzsee genau gegenüber
geplant war.
Lageplan der
Schleppzugschleuse neben der Vorstadtschleuse,
Slg. H. M. Waßerroth
Die Anlage erfolgte damals so, dass
die Oberhäupter beider Schleusen nebeneinander im Oberwasser
in einer Höhe abschlossen. Die Schleppzugschleuse ragte
daher ihrer Größe wegen mit der rechten Kammerwand rund 145 m in das Unterwasser der
nur 67 m Kammerlänge aufweisenden alten
Vorstadtschleuse hinein. Sie hat bei einer Breite von 17,5 m eine Drempel- und
Kammertiefe von 3 m bei dem
für Brandenburg a.d.H. ermittelten Unterwasser von + 0,40
m Brandenburger
Pegel und bei einer nutzbaren Kammerlänge von 220 m, so dass ein Dampfer
mit sechs großen Kähnen in der
Schleuse Platz hat. Die Torbreite beträgt 10 m.
Die Gründung wurde durchweg auf Beton zwischen
Spundwänden angelegt, und der Grundbeton ist überall als Schüttbeton
(1 Teil Zement, 2 Teile Sand,
3 Teile grober Elbekies und 3 Teile
Granitschotter) unter Wasser eingebracht worden. Dabei ist
die Stärke jeweils nach den
Boden- und Auftriebsverhältnissen bemessen
und schwankt zwischen 3,2 m in
den Häuptern und 1,5 m in der
linken (landseitigen) Kammerwand. Die umschließenden
Spundwände sind an den Häuptern bis 3 m, an den Kammerwänden
2 bis 2,5 m unter die Sohle des Schüttbetons hinab geführt
und an der ganz im Wasser stehenden rechten Kammerwand auch tiefer als an der landseitigen
Kammerwand geführt.
Zur gleichmäßigen
Beanspruchung des Untergrundes und
der Betonsohle sind die Häupter durch zwei
innere Längsspundwände in drei Abschnitte zerlegt
worden. Diese Zwischenwände sind, da sie
lediglich eine Teilung der Sohle
bewirken sollen, nur 1,5 m unter die Sohle hinab
geführt. Von der Schleusensohle, sie liegt bei - 2,60 m Brandenburger
Pegel, sind die Kammermauern bis
Niedrigwasser (+ 0,40 m Brandenburger Pegel) in
Kies-Stampfbeton 1:6 und von
da ab in Klinkermauerwerk aufgemauert worden. Die Häupter
sind bis auf
die abdeckende Rollschicht aus
Stampfbeton gleicher Mischung hergestellt und haben vom Niedrigwasser an eine
Verblendung aus gelben Klinkern erhalten, die abwechselnd aus sechs
Schichten von 38 cm und sieben
Schichten von 25 cm Stärke besteht.
Foto: unbekannt
Blick auf die Schleusenbrücke
und die darunter liegenden Oberhäupter,
Slg. H. M. Waßerroth
Die Wasserhaltung in der Baugrube war
durch Oberflächenabsenkung so realisiert,
dass die Spundwandkästen einzeln oder
in Gruppen durch Kreisel von
30 cm Rohrdurchmesser mit Lokomobilantrieb
unter gleichzeitiger Versteifung der
Spundwände ausgepumpt, abgedichtet und
trocken gehalten wurden.
Zur Vermeidung unerwünschter und
unregelmäßiger Risse in den Kammerwänden hat man in
Abständen von 13 bis 15 m Trennungsfugen angeordnet. Für die
Einfassung der Oberkante der Schleusenplattform sind an den
Längsseiten abgerundete Eisenklinker "bester
Beschaffenheit", an den kurzen Querseiten der Häupter, wo
die Stahltrossen sehr stark scheuern, gut verankerte
gusseiserne Kantenverkleidungen mit gleichem Querschnitt wie
die
abgerundeten Eisenklinker eingebaut worden. Nachfolgende
Betriebserfahrungen hatten dann aber gezeigt, dass diese beide
Arten für Schleppzugschleusen mit starkem und schwerem
Verkehr wie auf der unteren Havelwasserstraße für Schleusen
mit senkrechten Wänden nicht empfehlenswert sind. Die
Eisenklinker sprangen durch Stöße von Kähnen vielfach ab und
mussten dann immer mit viel Mühe und großen Kosten
ausgewechselt werden, wenn die defekten Stellen nicht
Ausgangspunkt für weitere Beschädigungen sein sollten.
Gleiches gilt für die
gusseisernen Verkleidungen der Kanten. Sie
sind ebenfalls durch den
Anprall von 600 t-Kähnen stellenweise gebrochen
und wurden danach durch solche aus Stahlguss
ersetzt. Diese blieben dann unversehrt.
Um zu erreichen, dass die Kammerwand auf
der Landseite möglichst nur durch den Wasserdruck eines dem
Unterwasser ähnlichen Grundwasserstandes beansprucht wird,
ist hinter ihr ein Sickerkanal angeordnet worden, der neben
dem Unterhaupt in Höhe des Niedrigwassers ins Unterwasser
ausmündet. Für eine einfache Prüfung und Überwachung wurden
an einigen Stellen Standrohre von 10 cm Durchmesser
eingebaut und ähnlich einer Hydranteneinfassung mit
Straßenkappen abgedeckt.
Zur Erleichterung der Ein- und
Ausfahrt der Schiffe hat man im Ober- und Unterhaupt die
Wände nach der ausbuchtenden Kammerwand zu und im Unterhaupt
außerdem die am Unterwasser liegenden Innenkanten
abgeschrägt. Diese eigentlich
gute Absicht hat sich jedoch
nicht bewährt, denn
die Fahrzeuge verlieren dadurch vorzeitig
ihre Leitwand und fahren infolgedessen oft mit großer Wucht
gegen Tore und Schleusenmauern. Außerdem wird der Schleusenbetrieb durch unstetes Fahren
behindert.
Die Schleppzugschleuse besitzt
keine Betonsohle in der Schleusenkammer. Auf Grund von Beobachtungen, die bei
den Trockenlegungsarbeiten der beiden
anderen Brandenburger Schleusen (der
Stadtschleuse im Winter 1903/04 und der
Vorstadtschleuse im Winter 1904/05)
mit ähnlichen Untergrundverhältnissen gemacht worden waren, war man
nämlich zu der Überzeugung gekommen,
dass eine Sohlenbefestigung gegen den Auftrieb
für die Schleppzugschleuse nicht notwendig
sei. Vielmehr wurde nur eine
kräftige Steinschüttung zur Verhinderung
von Auskolkungen durch das bei den Schleusungen ein- und ausströmende Wasser
für erforderlich erachtet. Diese Steinschüttung, von 80 cm Stärke am Oberhaupt nach
unterhalb bis auf 20 cm abfallend
und vor dem Unterhaupt wieder
auf 50 cm zunehmend, hat sich gut bewährt und der
Wasserbauverwaltung große Kosten erspart. Es hatte sich im
Laufe der Betriebszeit zudem gezeigt, dass die Steinschüttung
sogar besser ist als eine Betonbefestigung, weil sie die
wirbelnde Bewegung des Wassers recht schnell aufhebt. In der
ersten Zeit musste die Schüttung an
einzelnen Stellen zwar noch verstärkt und
ergänzt werden, aber vom sechsten
Monat nach der Betriebseröffnung sind keine weiteren Nachschüttungen
erforderlich geworden und auch keine
nennenswerten Kolke und Bodenverschiebungen
mehr in der Schleusenkammer aufgetreten.
In der Schleppzugschleuse kann zeitweise
ein höherer Wasserstand vorhanden sein als in der dicht
daneben liegenden Vorstadtschleuse und in ihrem Unterkanal.
Dieser Höhenunterschied kann im Sommer bis 1,6 m betragen. Um
dem unter
Überdruck stehenden Wasser zur
Nachbarschleuse oder dem Unterkanal hin das Durchsickern möglichst
zu vermeiden, ist längs der ganzen
rechten Kammerwand ein 6 m breiter
Tonstreifen von 50 cm Stärke eingebracht
worden.
Die Füllung und Entleerung der Schleuse
erfolgt in jedem Haupt durch zwei Umläufe, die oberhalb und
unterhalb der Tore einander gegenüber austreten. Jeder
hat einen Querschnitt von 5,57 m2.
Zur Unterstützung der Umläufe ist
in jedem Torflügel noch ein
1,0 m2 großes, durch Umlegehebel zu
bedienendes Klappschütz eingebaut. Als
günstigste Füllzeiten sind bei einem
größten Wasserunterschied von 1,6 m
sieben bis acht Minuten möglich. Dabei erfordert eine Füllung
rund 6200 m3 Wasser.
Die Wandungen der Umläufe sind zum Schutz gegen Schäden
aus einer fetten Mörtelschicht 1:2 in 10 cm Stärke
unmittelbar im Verband mit dem übrigen Betonmauerwerk
hergestellt und zum Verschließen der Poren und
feinen Löcher noch mit Zementmilch
gestrichen worden. Als Verschlussvorrichtung
für die Umläufe dienen keilförmige
Rollschützen, die von Hand bewegt
werden und durch Gegengewichte
ausgeglichen sind.
Schnitt durch die Oberhäupter
beider Schleusen: oben
Schleppzugschleuse, unten Vorstadtschleuse,
Slg. H. M. Waßerroth
Als Tore wurden eiserne Stemmtore mit gekrümmter Blechhaut
eingebaut. Auch die Tore wurden ursprünglich von Hand
bewegt. Sie ließen sich leicht von je einem Mann bedienen
und konnten in ein bis zwei Minuten geöffnet oder
geschlossen werden. Die Bewegung war durch
Zahnstangenantriebe gewährleistet.
In der Schleusenkammer sind
Steigleitern angebracht, so dass jederseits fünf Leitern
in Abständen von 40 bis 45 m
angeordnet sind und zwar so, dass bei
darin liegenden Finowkähnen sich
mindestens neben jedem Kahn eine
Leiter befindet. Poller sind in
Abständen von 25 bis 30 m
an jeder Seite vorgesehen, ferner in
reichlicher Zahl Haltkästen, diese in
zwei Höhen, 60 cm über dem
Niedrigwasser und 50 cm über dem Sommerstau
(+2,0 m Brandenburger Pegel). Ihr Abstand beträgt in jeder
Schicht 20 m.
Zur Trockenlegung der
Schleusenhäupter dienen Notverschlüsse,
die als Nadelwehre ausgebildet sind.
Die Lehnen, breitflanschige Greyträger,
die mit einer zulässigen Beanspruchung
von 1500 kg/cm2 berechnet sind
und in ausgesparte Kästen an
den Häupterenden gelegt werden, können
ohne eine Zwischensteifung eine
Stauhöhe von 4,5 m aufnehmen. Die
dagegen zu legenden Nadeln sind
aus Mannesmann-Rohren von 11 cm
Durchmesser und 3 mm Wandstärke, die
eine Beanspruchung bis 2000 kg/cm2
zulassen. Allerdings muss zur
Erzielung einer vollständig wasserdichten
Wand vor diese Nadeln noch ein
Segeltuch gelegt werden, das zweckmäßig
unten beschwert wird.
Beim Bau der Vorstadtschleuse 1881/83 war
die Landstraße Brandenburg - Klein Kreutz
etwas verlegt und mit Rampen von 1:50 über das Oberhaupt hinweg
geführt worden. Als Widerlager für die
einfache Brücke
dienten die hochgeführten Seitenwände des
Oberhauptes. Diese Brücke hatte Mastenklappen für segelnde
Kähne erhalten, die aber seit Jahren zu diesem Zweck fast
nicht mehr benutzt worden waren.
Raum für die damals noch üblichen
Leinpfade war nicht gelassen worden, deshalb musste
der "Uferverkehr" der Schleusenwärter und Schiffer immer
über
Treppen an jeder Seite die
Landstraße überqueren. Die Notwendigkeit der
Brückenerweiterung durch den Einbau der Schleppzugschleuse bot
einen willkommenen Anlass
zur Beseitigung dieses unerträglichen
Zustandes. Um die Übersichtlichkeit zu erhöhen, den
Längsverkehr an der Schleuse zu fördern und um schließlich
auch für den Betrieb die größtmöglichen Vorteile zu
erreichen, wurde eine Brückenerweiterung
vorgenommen, die die Vorstadt- und Schleppzugschleuse mit
der dazwischen liegenden Plattform mit einer einzigen Brücke
überspannt. Da diese Brücke nun eine Spannweite von mindestens 45 m
erhalten musste, also beträchtliche
Auflagerdrücke von den Widerlagern auf den Baugrund zu
übertragen waren, ergab sich als weitere Forderung die
Herstellung selbständiger Widerlager hinter den
Schleusenhäuptern. Diese wurden der Sicherheit halber
mittels Pfählen durch den feinen Sand hindurch auf gröber geschichteten Sand gegründet.
Die Köpfe dieser Pfähle sind mit
hochkantigen Bandeisen vielfach durcheinander
und kräftig verschnürt 50
cm in den Stampfbeton der Widerlager
eingebettet worden. Dies hatte man so
eingeteilt, dass die eigentlichen vier
Tragpfeiler für die Brückenauflast auf
besonderen Pfahlbündeln stehen, und dass
die jederseits zwischen zwei
Pfeilern liegende Stützmauer für
sich auf einzelnen Pfählen ruhend
eingebaut und durch Trennungsfugen von
den Pfeilern selbst getrennt wurde.
Querschnitte durch die
Oberhäupter der Schleusen und der Schleusenbrücke, bereits
hier erkennbar der unterschiedliche Bau der beiden
Schleusen,
Slg. H. M. Waßerroth
Die Widerlager der neuen Brücke bestanden aus Stampfbeton
1:6 und waren über Gelände mit gelben
Klinkern verblendet. Sie hatte eine
Stützweite von 46,2 m und die Hauptträger waren als Zweigelenkbogen
mit Zugband ausgebildet. Für die Herstellung der Fahrbahn
sind auf die Flanschen der Belageisen mit Zementmilch gestrichene
Bandeisen 50x2 mm gelegt und mit
dem darüber eingeschütteten Stampfbeton 1:3
eingestampft worden. Dadurch konnte eine kostspielige
Schalung gespart werden. Dieses Verfahren war zwar billig und
sehr einfach, hat sich aber nicht
bewährt. Die Eisenbleche lagen niemals
ganz eben und gleichmäßig
an, infolgedessen quoll bereits
bei der Herstellung Beton durch, und
später traten Wasserausschwitzungen und
Kristallbildungen besonders an den
Stellen auf, wo die Bleche nicht richtig auflagen. Auf die
Herstellung der Füllbetonunterlage, deren Oberfläche
profilgerecht nach Längs- und Quergefälle ausgebildet wurde,
folgte mit ein bis zwei Tagen Zwischenzeit die
Herstellung des Pflasters, das in einer
2 bis 3 cm starken Schicht
von Sand, Zement und Trass 2:1:½
gemischt, trocken verlegt und gerammt wurde. Darauf kam aus Striegauer Granit
bestehendes Kleinpflaster von 10 cm
Höhe, mit einer dünnflüssigen
Mischung von Sand, Zement und
Trass 1½:1:½ vergossen. Diese dünnflüssige Mischung wurde
mehrmals unmittelbar hintereinander,
bis sich keine Hohlräume mehr
zwischen den Steinen zeigten, aufgetragen. Die
Herstellung der Fußwege geschah
ähnlich, nur wurden hier Mosaiksteine
und Betonfliesen verlegt. Dieses Verfahren wurde nach dem Vorbild
der Glienicker Brücke bei Potsdam gewählt, weil ihm eine gleichmäßige und
infolge des Trasszusatzes dichte, der Abnutzung gleichmäßig
unterworfene Fahrbahntafel nachgesagt wurde. Die an das
Pflaster auf der Schleusenbrücke
geknüpften Hoffnungen haben sich
allerdings nicht ganz erfüllt. Schon nach kurzer Zeit begann Wasser
durchzusickern und den Zement
auszulaugen, indem sich an
der Unterfläche Kalkkristalle bildeten.
Dadurch wurde die Farbe an der
Fahrbahn abgefressen. Aus diesem Grund wurde bei späteren
Bauten, wie den Brücken des Silokanals, auch dem
Füllbeton Trass zugesetzt und zwischen
Füllbeton und Fahrbahn noch eine
Isolierschicht eingebracht.
Foto: unbekannt
Schraubenschlepper "Tann"
verlässt gerade die
Schleppzugschleuse, Aufnahme vor 1929,
Slg. H. M. Waßerroth
Dieser Schlepper wurde 1908
auf der Werft von Cäsar Wollheim in Breslau für die Reederei
S.D.C.-B.L. AG (Schlesische Dampfer Compagnie - Berliner
Lloyd A.G.) gebaut und 1929 bei J.G. Hitzler in Lauenburg
auf Dieselantrieb umgerüstet.
Zur
Aufrechterhaltung des Landverkehrs während
der Bauausführung des Oberhauptes und
der Schleusenbrücke wurde im Jahre
1907 oberhalb der Schleusenbauwerke
eine 60 m lange und 7 m breite hölzerne Notbrücke errichtet.
Als Schifffahrtöffnung wurde in diese eine
12 m weite Öffnung vor dem
Oberhaupte der Vorstadtschleuse eingebaut
und mit breitflanschigen Greyträgern überdeckt. Die lichte Höhe
der Öffnung war entsprechend der der
alten Brücke über die
Vorstadtschleuse.
Der Bau der neuen Schleppzugschleuse
neben die alte Vorstadtschleuse zwang auch
zu einer ganz beträchtlichen
Erweiterung der vorhandenen Vorhäfen.
Im Oberwasser waren große Wiesenflächen
und rund 100.000 m3
Boden abzubaggern. Dadurch entstand ein Vorhafen von etwa
600 m Länge bei 60 bis 100 m Breite. Im Unterwasser wurde
der ganze südliche Teil des Beetzsees einschließlich der
Mündung des Silokanals durch Aufschütten von Molen zu einem
ausgedehnten Warte- und Liegeplatz ausgebaut. Diese
Anordnung erwies sich hier um so nötiger, weil zukünftig der gesamte Durchgangsverkehr von
Brandenburg von etwa 45.000 Schiffen
durch den Silokanal in den Beetzsee
geleitet werden sollte, so dass hier dauernd mit großen
Schiffbewegungen und vorübergehend auch mit großen
Ansammlungen gerechnet werden muss. Diese Molen wurden soweit wie möglich mit Bäumen bepflanzt, damit
sie der Schifffahrt später möglichst
auch Windschutz gewähren können. Die
Schüttung der Molen, besonders der
Köpfe, machte große Schwierigkeiten, da
der Beetzsee an jener Stelle
über dem sandigen Untergrund eine 3
bis 4 m starke Moorschicht aufweist, durch die die
Schüttungen hindurch erfolgen mussten. Die
dabei aufgequollenen Moormengen wurden, wo nötig, dann
später wieder abgebaggert. Die Befestigung der Molen und
Ufer geschah mittels Spundwänden, wozu die beim Bau
gewonnenen Abschnitte verwendet und mit darüber liegendem Pflaster
aus sächsischem Sandstein auf Steinschlag oder Kiesbettung
befestigt wurden.
Verlag: Reinicke & Rubin, Magdeburg, Foto: unbekannt
Der Schleusenkanal zur Vorstadtschleuse
1907 vor der Erweiterung, im Hintergrund der Dom
Die Bauausführung
der Schleppzugschleuse begann im August
des Jahres 1906, nachdem bereits im
Winter 1904/05 der neben der
Vorstadtschleuse liegende Teil der
nördlichen Kammermauer im Schutze der
zum Einbau neuer Untertore eingerichteten Wasserhaltung in
seinen Grundmauern hergestellt worden war.
Zu dieser Zeit war noch die Lage
des Oberhauptes entgegengesetzt der
endgültigen Anordnung geplant, was
die unter der Schleusensohle noch
vorhandenen Spundwandreste im oberen
Teil der Kammer bezeugen. Im Herbst
des Jahres 1906 wurde dann zunächst
die nördliche Schleusenmauer, die
sogenannte Trennungswand, weil sie die
Schleuse vom Unterwasser der
Vorstadtschleuse trennt, gegründet und zum
Teil hochgeführt. Im Jahre 1907
wurde dieser Teil und die Wand
neben der Vorstadtschleuse fertiggestellt,
die Häupter in Angriff genommen
und das Unterhaupt annähernd vollendet. Außerdem ist die hölzerne Notbrücke oberhalb
der Schleusenanlage errichtet worden. 1908
wurde das Oberhaupt vervollständigt und die
südliche Kammerwand ausgeführt, die Tore
und Schützen eingebaut, sowie die
Brücke und die Uferbefestigung oberhalb
der Schleusenanlage hergestellt. Im
Frühjahr 1909 wurden dann die
Restarbeiten und die Baggerungen in den Vorhäfen
erledigt. Am 30.06.1909 konnte das
fertige Bauwerk durch den Regierungspräsidenten in Potsdam
bei einer Bereisung der
Märkischen Wasserstraßen durch die
Schifffahrtkommission dem Verkehr übergeben
werden.
Verlag: unbekannt, Foto: unbekannt
Baugrube der
Schleppzugschleuse, rechts im Bild die äußere Kammerwand der
alten Vorstadtschleuse,
Karte am 24.09.1907 gelaufen, Slg. H. M. Waßerroth
Der Kartentext hierzu lautet neben
privatem: >.... Auf dieser Karte siehst du die eine Hälfte
unseres Schleusenumbaues. Neben diesem befindet sich die
alte Schleuse. ....<
An Schwierigkeiten hat es bei der
Ausführung der Schleppzugschleuse nicht
gefehlt. Beinahe der ganze Bau bestand aus einer Kette von Hindernissen.
Sie begannen schon bei
der an die Trockenlegung der
Vorstadtschleuse gebundenen Teilausführung
im Winter 1904/05. Der ganze
Schütt- und Stampfbeton musste während der
Wintermonate eingebracht werden.
Hierzu kam, dass der Wasserstand der
Baugrube, in die der Schüttbeton
zu verbauen war, 4 m tiefer
lag als das durch
den starken Straßendamm abgehaltene
Oberwasser. Dadurch bildeten sich im Schüttbeton
zwei sehr starke Quellen, deren Verschließung nur
mit größter Mühe gelang.
Die Arbeiten im Herbst 1906 an der
nördlichen Kammerwand, der Trennungswand im Unterwasser
gestalteten sich ebenfalls besonders schwierig, der ganze
Schifffahrtbetrieb zur Vorstadtschleuse von 100 bis 140
Fahrzeugen täglich musste an der Baustelle vorbei geführt
werden
und durfte nicht gestört werden. Dies war sehr häufig,
besonders bei Wind, ein Nachteil. Hierzu kam, dass die
Beförderung der Baustoffe vom Land zur Baugrube im Wasser sehr umständlich
und langwierig wurde und auch einige
Unglücksfälle zur Folge hatte.
Die Arbeiten des ganzen Jahres 1907
litten unter einem Sommerhochwasser von
einer Höhe und Dauer, wie es die Havel seit Beginn der
Pegelbeobachtungen von 1810 in dieser Jahreszeit noch
niemals erreicht hatte. Dadurch reichten nirgends die
Umfassungsspundwände in ihrer Höhe aus. Man musste überall
erhöhen und diese Hilfsbauten monatelang (Juli bis September) sorgfältig
überwachen.
Bei Herstellung des Unterhauptes und
eines Teiles der südlichen Kammerwand wurde wider Erwarten
eine starke Tonschicht sowie Steine im Untergrund
angetroffen, die die Rammarbeiten sehr erschwerten, zum Teil
selbst unter Verwendung von Spülbetrieb beinahe ganz
unmöglich machten. Es kam vor, dass am Tage nur einzelne
Bohlen gerammt werden konnten. Dadurch ließ die Dichtheit
der Spundwände natürlich sehr zu wünschen übrig. Beim
Baggern lief dann der Sand und Wasser durch die
Spundwandfugen in die Baugrube,
so dass auf der ganzen Landseite
kostspielige und langwierige Dichtungen
aus Faschinen und Sandsäcken
hergestellt werden mussten, um die
Bodenbewegungen zum Stehen zu bringen. Allein 14.000 Sandsäcke sind auf
diese Weise zu Dichtungszwecken verbraucht worden. Im
Unterhaupt war man sogar bei
den Rammarbeiten in Höhe der
Betonsohle auf einen großen
Tonschieferblock gestoßen, ohne es
zunächst zu merken. Erst beim Bodenaushub, als die Dichtung auch
mit Sandsäcken und Faschinen nicht
standhielt, und dann sogar mehrere Meter
vollständig mürbe gerammte, abgebrochene
Spundwände mit dem Greifer der Bagger zutage gefördert
wurden, klärte sich das Rätsel auf. Eine nachträglich neben
der Holzspundwand eingerammte eiserne Spundwand brachte hier endlich
Stillstand in die Bodenbewegung. Bei den weiteren
Förderungsarbeiten gelang es dann, den durch die eisernen
Spundwände abgesprengten, etwa 1,5 m3
großen Teil eines Findlings, der in die Baugrube ragte,
zutage zu fördern.
Foto: unbekannt
Südliche Trennungsspundwand
im Unterhaupt,
Slg. H. M. Waßerroth
Der Aufbau der stählernen Brücke musste
von einem Gerüst aus geschehen,
dessen Unterkante nicht niedriger
liegen durfte als die frühere
Vorstadtschleusenbrücke. Da auch die
Unterkante der endgültigen Brücke mit
Rücksicht auf die benachbarten
Straßen nicht höher gelegt werden
konnte, musste die Brücke nach
ihrem Zusammenbau mittels hydraulischer
Pressen um die Höhe des
Gerüstes, etwa 60 cm, auf die
Auflager abgesenkt werden. Dabei hatte einer der Arbeiter
nicht auf das vom Betriebsingenieur gegebene Haltezeichen
geachtet, so dass die Senkung an einem Widerlager um einige
Millimeter größer war als an den übrigen. Dadurch neigte
sich der eine Hauptträger etwas nach innen, wodurch die
sechs Schrägen und Senkrechten in der Mitte des oberen
Windverbandes ausknickten. Sie mussten ausgewechselt werden,
bevor die Brücke ihre
richtige Lage erhalten konnte.
Berücksichtigt man neben diesen
andauernden Schwierigkeiten noch den Umstand, dass die
Lagerplätze sehr beengt und verstreut lagen und
dass der durch die Vorstadtschleuse gehende rege
Schiffsverkehr von über 100 Fahrzeugen täglich nicht durch die Bauarbeiten
gestört werden durfte, lässt
sich leicht ermessen, dass die
Ausführung der Schleppzugschleuse kein einfaches Unterfangen
und die
Einhaltung des Bauplanes nicht immer
leicht war.
Nach Inbetriebnahme der
Schleppzugschleuse ist der Schleusenbetrieb an der
Vorstadtschleuse in der Weise geregelt worden, dass vorwiegend
der in Schleppzügen fahrende Durchgangsverkehr die
Schleppzugschleuse benutzt, während der örtliche Verkehr und
die Schifffahrt von und zur
Beetzsee-Riewendsee-Wasserstraße, die jährlich
nur einige tausend Fahrzeuge betrug,
sowie sonstige einzeln fahrende Schiffe
nach wie vor durch die alte
Vorstadtschleuse fahren.
In die
Schleppzugschleuse fuhren damals die Schleppzüge
langsam mit Dampfkraft ein. Sobald
der dritte Kahn mit dem Steuer
das Haupt durchfuhr, wurde die Verbindung
zwischen ihm und dem vierten Kahn gelöst, der
dritte Schleppkahn sodann möglichst schnell mittels
der an den Häuptern angebrachten
seitlichen Poller seitwärts verholt und
gebremst, worauf die drei letzten
Kähne neben den ersten vorbei
in die Schleuse einliefen. Die Schiffer und Schleusenwärter mussten, sobald der
vierte Kahn das Schleusenhaupt berührt,
durch Ziehen an den Haltekästen und Treideln von
den Schleusenmauern aus kräftig
nachhelfen. Das Einfahren der ersten Hälfte
des Zuges dauerte durchschnittlich etwa 7 bis 8 Minuten, das
der zweiten Hälfte etwa 10 bis 11 Minuten. Auf diese Weise
nahm die Einfahrt
in günstigen Fällen 18 Minuten, meistens aber
länger, vielfach bis 25 und 30 Minuten Zeit in
Anspruch. Das Öffnen der Tore
dauerte je etwa 1½ bis 2 Minuten, das Füllen und Entleeren je
nach dem vorhandenen Gefälle
einschließlich Öffnen der Schützen 4
bis 10 Minuten.
Das Ausfahren gestaltete sich etwas
günstiger als das Einfahren, weil keine Hilfe von Hand
weiter nötig war als die, um den vierten Schleppkahn
möglichst schnell aus seiner seitlichen Stellung hinter den
dritten Kahn zu bringen, damit das Ankuppeln rechtzeitig und
ordnungsgemäß erfolgen konnte. Die Dauer der Ausfahrt lag im
Mittel bei 14 Minuten. Eine ganze Schleusung dauerte also
unter günstigen Umständen bei 1,6 m Wasserwechsel etwa 46
Minuten, meist jedoch zwischen 50 und 60 Minuten. Als
mittlerer Wert konnte 54 Min.
angenommen werden. Unter dieser
Voraussetzung ergab sich eine tägliche
Leistungsfähigkeit der neuen
Schleppzugschleuse von
20 Schleusungen bei 18
stündiger Betriebszeit und
27 Schleusungen bei 24
stündiger Betriebszeit
während die alte
Vorstadtschleuse in den entsprechenden
Zeiten 27 und 36 Schleusungen
leistete. Nimmt man an, dass durch
die Schleppzugschleuse nur große Fahrzeuge
einschl. der Dampfer und durch die
Vorstadtschleuse, die drei kleine
Finowkähne fasst, nur Finowkähne
fahren, so ergab sich als tägliche
Leistungsfähigkeit der
Brandenburg-Vorstadtschleusen:
140 + 81 = 221
Fahrzeuge bei 18 und
189 + 108 = 297 Fahrzeuge bei 24 stündigem Betrieb. Der
beobachte Tagesverkehr zu Zeiten
größten Andranges hatte 200 bis 210
Fahrzeuge, ganz ausnahmsweise einmal
221 Fahrzeuge betragen. Darunter befanden
sich jedoch immer 60 % kleine Kähne,
während in der obigen Annahme
nur 30,5 % Finowkähne enthalten sind.
Die Baukosten haben im Ganzen
930.000 Mark betragen, davon entfielen auf
das eigentliche Bauwerk 639.000 Mark,
einschließlich rund 50.000 Mark für
die im Eigenbetrieb unterhaltene
Wasserhaltungsanlage, auf die Brücke einschl. Notbrücke
160.000 Mark, auf die Herstellung der
Vorhäfen 60.000 Mark, die übrigen
Kosten sind für Grunderwerb,
anteilige Straßenbaukosten und
Anliegerbeiträge und dergleichen
aufgebraucht worden.
Die Ausführung der Baggerarbeiten am
Schleusenbauwerk erfolgte
im Eigenbetrieb, so auch die
Wasserhaltung während der ganzen
Bauausführung, die Ramm-, Erd-, Beton- und Maurerarbeiten
waren der zu dieser Zeit noch existierenden
Tiefbaugesellschaft mbH. in Berlin, die Herstellung des
stählernen Überbaues der Straßenbrücke
der Firma J. Golinow u. Sohn in
Stettin, und die Baggerarbeiten in
den Vorhäfen der Firma Leymann in
Bremen übertragen.
Interessant ist das seiner Zeit gezogene
Resümee:
Wenn auch den
Bedürfnissen der Landwirtschaft oberhalb und
bei Brandenburg sowie
der Schifffahrt bei Brandenburg
weitestgehend Rechnung getragen wurde, so
konnte es doch nicht ausbleiben,
dass bei derartigen einschneidenden
Veränderungen und Eingriffen in die
örtlichen Verhältnisse auch alle anderen
beteiligten Interessentengruppen Veränderungen erleiden
mussten, von denen sie selbst Schädigungen oder nachteilige Beschränkungen ihrer
Geschäfte herleiten zu dürfen glaubten. Von diesen seien die
Brandenburger Müller genannt, die behaupteten, durch die
schnelle Absenkung des Oberwassers im Frühjahr eine
Verringerung ihrer Wasserkräfte zu erleiden, oder die
Brandenburger Fischer, die durch die
Veränderung der Wasserführung bei
Brandenburg eine Abnahme ihrer
Fischereierträge zu erleiden meinten.
Die zur Klärung dieser Ansprüche
erforderlichen umfangreichen Feststellungen,
Maßnahmen und eingehenden Versuche
hatten mehrere Jahre in Anspruch
genommen. Sie ließen aber die Hoffnung
berechtigt erscheinen, dass bei
entsprechender Rücksicht in der
Handhabung der neuen Stauanlage
sowie bei der Regelung der Schifffahrt
eine Benachteiligung jener Interessentengruppen
so gut wie vollständig vermieden
werden konnte.
Blick von der alten
Schleusenbrücke auf die beiden Schleusenkammern und der
Seiltreidelanlage von 1950, Aufnahme vor 1967, ©
Ernst Stüwer, Quelle: OstCola
Die zweite von 1906
bis 1909 gebaute Schleuse sollte vornehmlich Schleppzüge im
Ganzen das Passieren der Anlage in der Krakauer Vorstadt
ermöglichen
und zeitraubende Einzelschleusungen von Kähnen verhindern.
Außerdem ging die Schifffahrt immer mehr weg vom Treideln
hin zu modernen Antrieben, zu Schleppzügen gezogen von einem
Dampfschlepper, später auch mit Dieselantrieb.
Nach Beseitigung der Kriegsschäden
folgten in den 1950er und 1960er Jahren Modernisierungen an
den Anlagen der beiden Schleusen. Die Handantriebe der
Anlagen für den Schleusenbetrieb wurden elektrifiziert und
die Schleppzugschleuse erhielt eine
Seiltreidelanlage, um das Schleusen größerer Schleppzüge zu
vereinfachen und zu beschleunigen. Anfang der 1960er Jahre
war diese Treidelanlage allerdings durch den technischen
Fortschritt (Motorgüterschiffe mit eigenem Antrieb) bereits
überholt.
Beginnend mit dem Neubau der
Schleusenbrücke als Balkenbrücke aus Stahlbeton,
Fertigstellung am 30.11.1967, begann eine Rekonstruktion der
gesamten Schleusenanlage. Die weitere Zunahme
der Schifffahrt und das Alter der nördlichen
Kammerschleuse von 1882 machten einen Neubau notwendig. Im
Jahr 1970 wurde die neue Spundwandschleuse mit massiven
Häuptern auf der Nordseite (Nordkammer) fertiggestellt. Als
Verschlüsse dienen nun Stahlstemmtore mit hydraulischen
Antrieben und Torschützen zum schnelleren Füllen und Leeren
der Schleusenkammer. Die neue Schleusenkammer wurde
gegenüber ihrer Vorgängerin etwas nach Westen versetzt und
verlängert. Sie hat nun eine Länge von 170 m und eine Breite
von 12,10 m. Beide Schleusentore haben die gleiche Breite
wie die Schleusenkammer. Neben dem Neubau der
Vorstadtschleuse wurden die Betriebsanlagen erneuert und ein
zentraler Steuerstand zwischen beiden Schleusenbecken
errichtet. Gleichfalls sind die Schleusenvorhäfen erweitert
und ausgebaut worden. Alle Arbeiten fanden ihren Abschluss
mit der feierlichen Übergabe am 30.10.1970..
Ab 1980 wurden weitere
Modernisierungsarbeiten durchgeführt. Rechnung tragend der
immer größer werdenden Schiffe und dem Ausbau der Unteren
Havel-Wasserstraße wird für die ehemalige Schleppzugschleuse
(heute Vorstadtschleuse - Südkammer) ebenfalls ein Neubau
geplant im "Verkehrsprojekt 17 Deutsche Einheit".
Vom Steuerstand der fortan nur noch
Vorstadtschleuse genannten Anlage werden auch die beiden
Klappen der nahe gelegenen Stimmingsarche fernbedient.
Foto: unbekannt
Aufnahme der Schleusenanlage, hinten
die Mündung des
Silokanals, Quelle:
Wasserstraßen Amt Brandenburg
aus verschiedenen Quellen
bearbeitet und ergänzt von H. M. Waßerroth
CC BY-NC-ND 3.0 de
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Vers. 1.1.0. vom 18.09.2018
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