Fast vergessene
Gaststätten und
Gaststätten mit langer Tradition
auf alten Ansichtskarten und Fotos
Teil 1 -Brandenburg an der Havel ohne
Anschlüsse/Eingemeindungen
Conditorei Otto Graf,
Hauptstraße, Datum unbekannt
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Conditorei Otto Graf in
der Hauptstraße, das Cafè hat sich über die Jahre
gehalten - der Name nicht, Datum unbekannt
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Conditorei Otto Graf,
Hauptstraße, Innenansicht,
1910
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Conditorei Otto Graf,
Hauptstraße, Innenansicht, um 1930
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Conditorei Otto Graf,
Hauptstraße, Tanzsaal, 1950er Jahre
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Annonce aus: Brandenburg
(Havel) - Ein Führer durch die Chur- und Hauptstadt
und ihre Umgebung,
Verlag J.
Wiesike, Brandenburg (Havel) 1926
Konditorei "Graf", die Adresse
in Brandenburgs Hauptstraße, zu DDR-Zeiten schlicht
"Stadtcafé" getauft, aber immer noch sehr beliebt
bei Tanzveranstaltungen, nach der Wende anfangs eine
etwas turbulente Geschichte, heute ist hier das Café
"San Marco"
Lange
Brücke mit Havelterrasse, 1906,
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Innenansicht auf einer gelaufenen Postkarte von 1914
Verlag: unbekannt, Foto: unbekannt
Lange
Brücke mit Havelterrasse, 1922,
Verlag: Graphische Verlagsanstalt GmbH,
Breslau,
Foto: unbekannt
Zur Tausendjahrfeier 1929 wurde
die Brücke durch einen Neubau ersetzt und hieß
fortan Jahrtausendbrücke. In den letzten Kriegstagen wie viele andere
Brücken zerstört, danach wieder aufgebaut, musste
sie wegen erheblicher Schäden 1996 einem weiteren
Neubau weichen. Das Restaurant
"Havel-Terrasse"
im Hintergrund hat alles mehr oder weniger
gut miterlebt und hat heute als "Fontane-Club" einen
Namen.
Hotel
"Zum Bären", Steinstraße, 1958,
Verlag: VEB Volkskunstverlag Reichenbach i.
V.,
Foto: unbekannt
Annonce aus: Brandenburg
(Havel) - Ein Führer durch die Chur- und Hauptstadt
und ihre Umgebung,
Verlag J.
Wiesike, Brandenburg (Havel) 1926
Viele Jahre als Hotel genutzt, das
Hotel "Zum Bären" bzw. davor
Hotel "Schwarzer Bär" kannte in Brandenburg
jeder, erfüllte es nach der Wende bald nicht mehr
die erforderlichen Standards und war dringend
sanierungsbedürftig. Es stand dann leer und verfiel
zusehens, bis es endlich 2011 saniert, nun als
Geschäftshaus wieder in neuem Glanz erstrahlt.
Bahnhofsgaststätte im
Staatsbahnhof Innenansicht, 1939
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Mitropaspeisekarte
aus dem Jahr 1979
(nicht aus der Mitropa Brandenburg, sondern
Zittau, aber doch sehr authentisch - die Preise
waren überall annähernd gleich)
Quelle: Ostcola,
Foto: unbekannt
Mit Eröffnung der Potsdam-Magdeburger Eisenbahn
am 07.08.1846 wurde auf dem brandenburger Bahnhof
auch ein repräsentatives Bahnhofsgebäude mit
bewirtschaftetem Wartesaal in Betrieb genommen. In
dieser Bahnhofsrestauration sind damals schon
Speisen und Getränke für die Wartenden angeboten
worden.
Viele Jahre privat geführt, übernahm in der DDR
die MITROPA die Bewirtschaftung. Nach der Wende kam
bald das Aus für die Mitropa-Gaststätte. Eine
Wiederbelebung scheiterte, einzig ein chinesisches
Restaurant "Pekingente" hielt sich für einige Zeit,
gab dann aber auch auf. Erst nach dem Generalumbau
2013/14 zog wieder Gastronomie in die Mauern des
altehrwürdigen Gebäudes ein.
An die einstige Bahnhofsgaststätte
im Staats- bzw. Hauptbahnhof Brandenburg an der
Havel erinnert heute aber nichts mehr.
Bahnhofshotel, vor 1915
Verlag: Carl H. Odemar, Magdeburg,
Foto: unbekannt
Das Bahnhofshotel auf dem
Bahnhofsvorplatz ist wie
das gesamte Ensemble bereits schon seit langem
Geschichte, was der Krieg noch verschont hatte,
wurde dann für die Umgestaltung des
Bahnhofsvorplatzes
zu
DDR-Zeiten abgerissen
Schweizergarten, Datum unbekannt
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Das Hotel Schweizergarten
mit der Stadthalle (links auf dem Bild) beherbergte
nach einem umfassenden Umbau 1952 das Theater der
Stadt Brandenburg. Mitte der 1990er Jahre wurde die
alte Stadthalle abgerissen und der Neubau des
CulturCongressCentrums begann mit der
Grundsteinlegung am 29.06.1998. In dem rechten
Gebäude befindet sich in Parterre die Theaterklause
und darüber die Büros der Verwaltung des CCC.
Volkshaus,
Steinstraße, 1926
Verlag: Dari-Verlag, Berlin Halensee,
Foto: unbekannt
Volkshaus,
Steinstraße,
1928
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Der Saal des Volkshauses,
Steinstraße,
1928
Verlag: O. Habedank,
Brandenburg (Havel),
Foto: unbekannt
Volkshaus
Garten, Steinstraße,
1917
Verlag: und
Foto: Paul Petzold, Photograph, Brandenburg
a. H.
Den Namen "Volkshaus" werden
nur noch ältere Brandenburger kennen, eher hat sich
der zu DDR-Zeiten verwendete Name Jugendklubhaus
"Philipp Müller" eingeprägt. Nach der Wende
nach tragfähigen Konzepten suchend, ist man heute
bemüht, dem alt ehrwürdigen Gebäude wieder Leben
einzuhauchen und an alte Traditionen
anzuknüpfen. Leider wurde die schöne Fassade bereits
zu DDR-Zeiten dem allgemeinen DDR-Flair angepasst.
Werbekarte für das
Gesellschaftshaus Escher in der St.-Annen-Straße 8/9
im Jahr 1927
Verlag: und
Foto: unbekannt
Der Eingang zu den
Festräumen auf dem Hof,
ca. 1926
Verlag: Dari-Verlag, Berlin Halensee,
Foto: unbekannt
Der Saal im Gesellschaftshaus von Paul Escher um
1940
Verlag: und
Foto: Paul Petzold, Photograph, Brandenburg
a. H.
Das "Gesellschaftshaus Paul Escher"
war vor dem Zweiten Weltkrieg
ein der renommiertesten Restaurants im Zentrum der
Stadt mit Sälen für Feierlichkeiten aller Art, Vereinszimmer
mit Kegelbahn und dem großen, an der Havel
gelegenen schattigen Garten samt Dampfer-Anlegesteg.
Geschätzt waren sonntags die Militärkonzerte
der hiesigen Kapellen.
Wie fast alle Gebäude in der St-Annen-Straße hat das
Gesellschaftshau den Krieg nicht überstanden. Kurz
vor Kriegsende brannte es vollständig aus und wurde
dann abgerissen.
Blick von der Bauhofstraße über die Jakobstraße
zum Hohenzollern-Park um
1912
Verlag: und
Foto: H. Krebs, Brandenburg
a. H., Jahnstraße
Der Hohenzollern-Park in den
1890er Jahren
Verlag: J. Friedländer, Brandenburg a/H.,
Foto: nicht angegeben
Der "Hohenzollern-Park" befand
sich in der Jakobstraße gegenüber der Einmündung der
Bauhofstraße. Bis Ende der 1890er Jahre nannte sich
diese Gaststätte "Pahles Salon". Im
April 1920 endete der Gaststättenbetrieb und hier
entstand die "Schaubühne" für Kino-
und Varietévorstellungen des damaligen Stadttheaters
in der Blumenstraße. Bald darauf
wurden daraus die "Alhambra-Lichtspiele".
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges fast vollständig
zerstört, ist das Gebäude dann abgerissen worden.
1963 entstand in der noch nicht wieder geschlossenen
Baulücke die Verlängerung der nun
Straße-der-Freundschaft heißenden Bauhofstraße zum
Trauerberg hin.
Kaskade, Ecke
Ernst-Thälmann-Straße/Otto-Nuschke-Straße, 1967
Verlag: VEB Bild & Heimat, Reichenbach,
Foto: Darr
Kaskade, Gastraum, Datum
unbekannt
Verlag: Werbefoto HOG Kaskade,
Brandenburg/H.,
Foto: Darr
Kaskade, Bar, Datum
unbekannt
Verlag: Werbefoto HOG Kaskade,
Brandenburg/H.,
Foto: Darr
Die "Kaskade" entstand
innerhalb neuer Wohnbauten an der Ecke
Otto-Nuschke-Str./ Ernst-Thälmann-Str., heute wieder
Jacobstraße/Große Gartenstraße, an Stelle der im
Krieg zerstörten Gebäude. Einst ein sehr beliebtes
Eiscafé, scheiterten nach der Wende mehrere Versuche
eines erfolgreichen Gaststättenbetriebes.
Café Rosenhag, Am Rosenhag, um 1940
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Café Rosenhag Innenansicht,
Am Rosenhag, um 1940
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Café Rosenhag Innenansicht
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Konditorei und Kaffe
"Rosenhag"
befindet sich heute wieder wie damals auch schon in
einen Haus am Rosenhag, welches zwischen 1928 und
1930 in der bekannten Bauhaus-Architektur errichtet
wurde. Nun ist es in dem denkmalgeschütztem Haus
wieder Wirklichkeit geworden.
Weinhandlung und Weinstuben
Wiesike 1911
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Die "Weinstuben F. A. Wiesike" an
der Ecke Huckstraße/Plauer Straße hatten weithin
über die Grenzen der Stadt Brandenburg einen guten
Ruf. Das Familienunternehmen wurde bereits 1787
gegründet und war bis zu seinem Untergang am Ende
des Zweiten Weltkrieges in Familienbesitz Auf dem
Grundstück firmierte nach dem Krieg bis zur Wende
die Konsum Mineralwasserfabrik. Nach langem
Leerstand und Verfall wurde alles abgerissen, die
historischen Fundamente ausgegraben und nun ziert diese Stelle ein Betonbau als Seniorenresidenz.
Restaurant Zum Schultheiss,
Molkenmarkt, um 1910
Verlag: unbekannt, Foto: unbekannt
Restaurant Zum Schultheiss,
Molkenmarkt, um 1915
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Das Restaurant "Zum Schultheiss"
diente der Post ab 1947 als Ersatz für das
im Krieg zerstörte Hauptpostamt, war nach der Wende
Geschäftshaus und wurde 2013 als Hotel "Am
Molkenmarkt" wiedereröffnet.
Hotel Schwarzer Adler,
St.-Annen-Straße, 1930
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Das Hotel "Schwarzer Adler"
in der St. Annenstraße hat wie fast alle Gebäude in
dieser Straße, den Krieg nicht überstanden.
Casino, Magdeburger Straße, 1915
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Das "Casino" des
ehemaligen Kürassier-Regiments in der Magdeburger
Straße ist keine Gaststätte im engeren Sinne, soll
hier aber mit erwähnt werden. Nach Abzug der
russischen Besatzer dem Verfall preisgegeben wird
dieses Objekt, heute als "Haus der
Offiziere" (HDO) bekannt, für
Veranstaltungen genutzt.
Marienberg-Restaurant, Datum unbekannt
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Marienberg-Restaurant,
1957
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Marienberg-Restaurant, 1965
Verlag: PGH Rotophot, Bestensee b. Berlin,
Foto: unbekannt
Annonce aus: Brandenburg
(Havel) - Ein Führer durch die Chur- und Hauptstadt
und ihre Umgebung, Verlag J.
Wiesike, Brandenburg (Havel) 1926
Von der Gaststätte "Marienberg",
am Südhang des Marienberges gelegen, sind es nur
wenige Schritte bis zum Aussichtsturm. Damals stand
an dieser Stelle die Bismarck-Warte. Von hier hat
man einen ausgezeichneten Blick über die Stadt. Die
Versuche, diese Ausflugsgaststätte in der Mitte der
Stadt wieder zu einem lohnenden Ausflugsziel zu
machen, waren bisher kaum von Erfolg gekrönt. Bleibt
zu hoffen, dass die Zukunft wieder bessere Zeiten
bringt.
Gartenlokal Restaurant
Ahlerts Berg, 1898
Verlag: J. Friedländer, Brandenburg,
Foto: unbekannt
Restaurant
Ahlerts Berg in der Bergstraße, um 1910
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Das Restaurant "Ahlerts Berg" in
der Bergstraße wird wohl keiner mehr kennen,
allenfalls haben ältere Brandenburger noch Kenntnis
davon. Doch das Gebäude existiert noch heute,
allerdings baulich dem neuen Zweck entsprechend
stark verändert. Die Gaststätte schloss um 1920 und
das Gebäude wurde 1921 an die Ordensgemeinschaft der
Dominikanerinnen verkauft, die dort 1923 ein
Krankenhaus mit Altersheim eröffneten.
Das
Haus der Freundschaft am Fuße der Marienberges in
der Bergstraße, 1952
Verlag: Trinks & Co, Leipzig,
Foto: Werner Goltz, Brandenburg
Die zu DDR-Zeiten als "Haus der Freundschaft"
in der Bergstraße 20 bekannte Gaststätte gehört zu den ältesten in der Stadt
Brandenburg. Die früheste Eintragung eines Lokals an
dieser Stelle reicht in das Jahr 1827 zurück und
steht im Zusammenhang mit der Adler-Brauerei.
Heimatforscher Friedrich Grasow recherchierte, dass
Gastwirt Wilhelm Hohmann in dem Lokal 1844
"Hohmanns Kaffeehaus“ einrichtete und dass
ab 1890 das Lokal als "Mengerts Volksgarten"
bekannt wurde. 1904 wurde daraus
"Kähnes Volksgarten". 1924 übernahm die
ebenfalls in der Bergstraße ansässige Adler-Brauerei
die Gaststätte und benannte sie in
"Adler-Terrassen" um.
In
DDR-Zeiten diente das Gebäude als "Haus der
Freundschaft“ der Gesellschaft der
Deutsch-Sowjetischen Freundschaft.
Tee-Abende am Samowar, Tanz- und andere Veranstaltungen
sind vielen Brandenburgern noch in guter Erinnerung.
Nach der Wende hieß das Lokal kurzzeitig "Kalinka“,
dann "Märkischer Adler" und 1991 ging Gastronom Günter Weber
an der Start und machte das Haus einem glücklichen
Umstand zu Folge zu den "Bismarck-Terrassen“ und
wieder zu einer Adresse in Brandenburg. Nach seiner
Geschäftsaufgabe aus Altersgründen 2016 endete vorerst
auch die gastronomische Tradition dieses Hauses. Heute unterhält
der Hauseigentümer im Gastraum einen Computer
Service. Die ursprünglich geplante Einrichtung von
Ferienwohnungen 2021 hat sich zerschlagen.
So
kannte man die "Fischbratküche" in DDR-Zeiten,
Puschkinplatz, um 1980
Verlag: VEB Bild & Heimat, Reichenbach,
Foto: Hoffmann (Oelsnitz)
Fischbratküche,
Nicolaiplatz, Aufnahme 13.08.2011,
© H. M. Waßerroth
Keine historische Ansichtskarte aber doch schon
Geschichte, die Imbissgaststätte
"Fischbratküche" am Puschkinplatz, bzw.
nach der Wende am Nicolaiplatz. Diese Gaststätte aus
DDR-Zeiten gehörte zu Brandenburg/Havel wie das
Brandenburger Tor zu Berlin. Sie war beliebt, jeder
kannte sie, auch außerhalb Brandenburgs. Unvergessen
sind der selbstgemachte Kartoffelsalat, die leckere
Currywurst, die Fischbouletten. Wer beispielsweise
sich Mittags nicht rechtzeitig anstellte, ging nicht
selten leer aus. Das Team hatte alle Hände voll zu
tun, alle Wünsche der Gäste zu erfüllen. Oft
scheiterte dieses Anliegen an der Mangelwirtschaft.
Diese Gaststätte
fiel der Umgestaltung des Nicolaiplatzes zum
Opfer, wohl auch, weil dieses Relikt aus DDR-Zeiten
den Stadtoberen ein Dorn im Auge war, obwohl eine
Berücksichtigung in der Umgestaltung möglich gewesen
wäre.
Ratskeller, Altstadt
Rathaus, um 1940
Verlag: Habedank's Postkartenverlag,
Brandenburg (Havel),
Foto: unbekannt
HO-Gaststätte Ratskeller,
der rustikale Bierkeller war sehr beliebt, Altstadt
Rathaus, 1977
Verlag: Lichtbild-Schincke KG, Zeitz,
Foto: unbekannt
Für die Altstadt Brandenburg ist bereits für das
Jahr 1473 ein "Ratskeller"
beurkundet. Das Rathaus wurde in der Zeit 1460/1480
erbaut und diente bis zum Jahre 1715 auch als
solches. Danach vielfach anderweitig genutzt, u.a.
auch als Lagerhaus, war es sehr
heruntergewirtschaftet als es 1911 von der Stadt
zurückgekauft wurde. 1912 ließ es die Stadt zum
Festhaus mit Restaurant und vorgelagertem
Rathausgarten und einem Festsaal im Obergeschoss
umbauen. Nach dem Krieg übernahm die HO-Gaststätten
(Handelsorganisation) die gastronomischen
Einrichtungen im Rathaus und betrieb das Restaurant
mit Rolandzimmer, das Wein-ABC und schließlich den
Bierkeller im alten Gewölbe. Der Ratskeller war eine
der beliebtesten Gaststätten in der Stadt. Ohne
Reservierung war es schwer, einen Platz zu bekommen.
"Bitte warten, Sie werden platziert" stand an der
Tür zum Gastraum und darüber wachte sehr dominant
eine Frau W. - viele werden sich noch daran
erinnern.
Nach der Wende wollte es dann mit dem Ratskeller
nicht mehr so richtig funktionieren, trotz
vielfältiger Bemühungen. Trotz umfangreicher
Sanierung 2007 stand die Gaststätte bis heute fast
durchweg leer. Jetzt soll mit einem neuen Konzept
ein weiterer Versuch starten.
Das Wiener Café am
Gördenweg (heute Gördenallee), 1920er Jahre
Verlag: Otto Habedank,
Brandenburg (Havel),
Foto: unbekannt
Das "Wiener Café"
Görden, am Gördenweg 23-24 wird nur noch älteren
Brandenburgern bekannt sein. (Damals umfasste der
Görden nur die Gegend um den Gördenweg an der
Kreuzung mit der Brandenburgischen Städtebahn bis
zum Caféhaus Görden.)
Zu DDR-Zeiten war hier ein Kurzwarengeschäft
ansässig. Nach der Wende wurde das Gebäude
umfangreich umgebaut und restauriert. Am 18.05.1991
eröffnete hier dann das "Steakhaus Görden".
So kehrte die Gastronomie in die heutige Gördenallee
24 zurück.
Waldcafé Görden, um 1916
Verlag: J. Godinet, Berlin,
Foto: unbekannt
Waldcafé Görden, um 1918
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Waldcafé Görden um 1910 (am
26.05.1911 gelaufen)
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Waldcafé
Görden, Schankraum, 1936
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Waldcafé Görden, um 1928
Verlag: Gotthilf Erhard, Brandenburg Havel,
Foto: unbekannt
Annonce aus: Brandenburg
(Havel) - Ein Führer durch die Chur- und Hauptstadt
und ihre Umgebung, Verlag J.
Wiesike, Brandenburg (Havel) 1926
Das "Waldcafé" Görden,
bzw. früher "Kaffeehaus Görden" am Rande des
Gördenwaldes und nicht weit entfernt vom Gördensee,
ist eine sehr bekannte Gaststätte mit langer
Tradition. Ihr Ruf hatte zu DDR-Zeiten allerdings
einen faden Beigeschmack, waren die
Tanzveranstaltungen im Saal der Gaststätte doch sehr
von Soldaten der nahen Standorte der Nationalen
Volksarmee dominiert. Nach der Wende dem
Verfall preisgegeben, ist man heute bemüht, wenn
auch in stark verändertem Aussehen, das
"Waldcafé" wieder ein Anziehungspunkt werden zu
lassen.
Willbergs Kaffeehaus in der ehemaligen Colonie
Görden auf einer 1914 gelaufenen Postkarte
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Werbekarte von 1916 von Willbergs Kaffeehaus,
Karte gelaufen
Verlag: O. Habedank,
Brandenburg (Havel),
Foto: unbekannt
Wer heute vom Johannisburger Anger zum Gördensee
will, nutzt die Straße Am Gördensee, früher Kolonie
Görden. Nach 1900 eröffnete hier "Willbergs
Kaffeehaus" als weiteres Ausflugslokal nach
dem Waldcafé Görden. Der nahe gelegene Gördensee
versprach ein lohnendes Geschäft. Mit Kriegsende
1945 endete der Gastronomiebetrieb. Das Gebäude
wurde anders weiter genutzt, aber es existiert auch
heute noch und sein Gesamtaussehen hat sich kaum
verändert. Nach der Wende folgte Leerstand, bis Haus
und Grundstück veräußert wurden. Seit dem ist das
altehrwürdige Haus Dauerbaustelle.
Zum Heidekrug, Am
Heidekrug, 1935
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
An die Ausflugsgaststätte "Zum Heidekrug"
erinnert heute nichts mehr, allenfalls noch der
Name eines Weges nahe des Quenzsees
Sportpark,
Wilhelmsdorfer Straße, 1907
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Den "Sportpark Brandenburg"
werden nur noch wenige kennen. An ihn erinnert heute
fast nichts mehr, nur noch der dafür künstlich
angelegte Stichkanal von der Havel ist vorhanden.
Der Sportpark befand sich an der Wilhelmsdorfer
Landstraße und wurde im August 1899 eröffnet. Bei
einem Großbrand am 28.04.1913 wurden das ganz aus Holz
bestehende Wirtschaftsgebäude, der Aussichtsturm und
die Terrasse innerhalb kürzester Zeit völlig
zerstört. Die auf dem Parkgelände bestehende
Radrennbahn, noch bis Ende der 1920er Jahre
genutzt, musste dann aber wegen der Schäden durch
die häufigen Überschwemmungen der Havel ebenfalls
aufgegeben werden.
Landhaus an der Plane,
Wilhelmsdorfer Landstraße, 1911
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Landhaus an der Plane,
Wilhelmsdorfer Landstraße, 1912
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Landhaus an der
Plane, Wilhelmsdorfer Landstraße,
Datum unbekannt
Verlag: unbekannt,
Foto: unbekannt
Schon die Pferdebahn fuhr zum "Landhaus an
der Plane". Mit der Straßenbahn kamen viele
Ausflugsgäste dort hin. Nach der Wende war es
anfangs ruhig um dieses beliebte Ausflugslokal. Erst
die Wiederbelebung als chinesisches Restaurant
brachte neues Leben in dieses traditionsreiche
Haus, nur der große Saal verfällt zusehends.
|
Dieser Ausschnitt stammt
aus dem Buch
"Brandenburg (Havel)
Ein Führer
durch die Chur- und
Hauptstadt
und ihre Umgebung"
Bearbeitet von Friedrich
Grasow
Zweite Auflage
Herausgegeben von:
Verlag J. Wiesike,
Brandenburg (Havel) 1926
Es ist ein Beleg für die
Vielfältigkeit der gastronomischen
Einrichtungen in Brandenburg an der Havel zu
damaliger Zeit und soll diese Galerie
abrunden. Viele Einrichtungen haben die Zeit
nicht überstanden, andere erfreuen sich noch
heute einer großen Beliebtheit.
Ich habe für diese
Abschrift, ein scannen war leider auf Grund
der Buchbindung des Originals nicht möglich,
soweit verfügbar, die Originalschrift in
Originalschreibweise gewählt. Bei der
korrekten
Schreibweise des
s
in Fraktur BT ist das nicht immer
machbar gewesen.
|
nach oben
weiter zu Teil 2 - Umgebung
Vers. 3.14.0. vom 16.04.2022
|